Was ist Figurenspieltheratpie?
Die Figurenspieltherapie ist eine ganzheitliche Spiel- und Kunsttherapieform, die psychotherapeutisch orientiert ist. Als Grundlage dient ihr die analytische Psychologie von C.G. Jung. Massgeblich beigetragen hat Käthi Wüthrich, die die Grundlage zur Puppen-, respektive heute Figurenspieltherapie entwickelte. Sie bietet dem Kind eine Vielzahl an Figuren und Requisiten an, die es nach seinen Bedürfnissen auswählt und in eigenen Geschichten zum Leben erweckt. Symbolisch spiegelt das Kind sein Innenleben durch ein äusseres lebendiges Bild auf der Bühne. Die Figurenspieltherapie kann in herausfordernden und belastenden Lebenssituationen Unterstützung bieten. Durch die Unterstützung kann ein innerer Prozess angeregt werden, um das seelische Gleichgewicht wieder zu erlangen. Der Therapieprozess kann durch das Schöpfen einer eigenen Figur, durch Malen, Basteln und Märchen erzählen vertieft und positiv unterstützt werden.
Was bewirkt die Figurenspieltherapie?
Über die Sprache des Spiels, das die Sprache des Kindes ist, kann es kreativ ausdrücken, wie seine Welt aussieht und was es beschäftigt. Dabei kann das natürliche Spiel mit Hilfe therapeutischer Interventionen zu einer inneren Entspannung beitragen. Oft kann das Kind Sorgen und Ängste der Seele nicht in Worte fassen. Übers Figurenspiel können auf einer Bühne Gefühle wie Wut, Trauer und Angst ausgedrückt und in verschiedene Rollen geschlüpft werden. Es kreiert sich ein äusseres, symbolisches Bild für seine innere Botschaft. Dieses kann dem Kind hilfreich sein bei der Bewältigung innerer Konflikte. Im Spiel kann das Kind immer und immer wieder schwierige Situationen durchspielen, üben, erproben und verarbeiten, seinen Gefühlen Ausdruck verleihen und allmählich mit Unterstützung der Therapeutin seinen eigenen Lösungsweg finden.
Wer besucht eine Figurenspieltherapie?
Das Angebot kann vor allem bei Kindern ab etwa 4 bis 12 Jahren grosses Bewirken. Hilfreich kann diese Therapieform für jene sein, die aus dem inneren Gleichgewicht gekommen sind, durch
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emotionale Belastungen (z.B. Trennungs- und Scheidungssituationen, Mobbing, belastende Familiensituationen)
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Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Sprachstörungen, Schüchternheit, Aggressionen)
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Angsterkrankungen (z.B. Phobien, Verlustängste)
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traumatische Ereignisse (z.B. Trauerverarbeitung, Spitalaufenthalte, Themen in Verbindung mit der Geburt)
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psychosomatische Reaktionen (z.B. Schlafstörungen, Einnässen, Eifersucht, Kopf- und Bauchschmerzen)
«Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende» Dem0krit (460-371 v.Chr.)